MUN-SH.Planspiel in Kiel

16.03.2012 Stress!

Aus Zeitnot und anhaltender Müdigkeit fühlen wir uns dennoch berufen unsere Impressionen der letzten beiden Tage in Form von Assoziationsketten zu verewigen:


Donnerstag
- Früh aufstehen, Kriegsbemalung, Milchreis und Müsli, Weg zum Bus
- Gruppe trifft sich zum Marsch, Mr. Business/Versicherungsvertreter/mobiler Staubsauger und Fusselrollen-Verkäufer/ Armin Klüter/ Vertreter der internationalen Presse kam mit Rollkoffer!

- Presseteam im Landtag
- Rumänien und Bangladesh in der Uni Kiel.
- Arbeit, Arbeit, Arbeit
- Rumänien lief von einem Seminar zum nächsten
- Anstrengung!!!
- Redaktionssitzung (kein Essen)
- Essen in der Campussuite
- Etherpad, die Kommunikationsbasis des Presseteams, das erste Mal zusammengebrochen, ergo Hannes war beschäftigt (der neue IT-Experte)
-Gremienvortreffen, Mitglieder beschnuppern
- erste Artikel geschrieben
(Henrike: Editorial,
Armin: Glosse über Papst und Kondom,
Amelie: Artikel über Chemieunfall in Bhopal, Indien)

- Ortswechsel: Eröffnungsveranstaltung
- Begrüßung durch Landrat, Generalsekretär und Jazzband
- für Zeitungsteam immer noch kein Essen (seit mehreren Stunden)
- Eröffnungsveranstaltung beendet, Truppe zieht sich zurück.

Freitag:
- unchristlich frühes Aufstehen, Kriegsbemalung die Zweite, Apfelmus mit Müsli, Weg zum Bus
- offizielle Begrüßung im Landtag, Start der Sitzungen
- Rumänin 1: Menschenrechtsrat, Rumänin 2: Generalversammlung
- Bangladeshi 1: Generalversammlung, Bangladeshi 2: Menschenrechtsrat, Bangladeshi 3: Kommission für Friedenskonsolidierung
- Zeitungsteam formiert sich (Armin mit Rollkoffer (möchte er uns in Wirklichkeit nur eine Versicherung verkaufen?), Netbook-Hannes (halb Mensch, halb Computer), Henrike und Amelie stehen rat- und wortlos daneben)
- Armins erster Auftrag: Generalversammlung verfolgen
- Armins erster (Fast-)Rausschmiss: auf der Tribüne der Generalversammlung laut gepfiffen und die Treppe hochgepoltert, Vorsitz: "Wenn der Pressevertreter die Albernheiten nicht lässt, wird er des Saales verwiesen", Armin kann sich an nichts erinnern
- Delegationen starten mit ersten Tagesordnungspunkten; heftige Diskussionen und Lobbyingphasen beginnen
- gestaffeltes Mittagessen für die Delegierten (kalte Bohnen in der Dose zum Selbsterwärmen über der Heizung und Instant-Kartoffelpulver mit halben Brühwürfel (Marke: Rinderbrühe, aber als vegetarisch ausgegeben) ohne Wasser)
- Arbeit wird wieder aufgenommen, Anstrengung!!!
- Etherpad endgültig zusammengebrochen, das Presseteam muss auf andere Möglichkeiten der internen Kommunikation ausweichen
- Kaffepäuschen, Proportionalen Anstieg des Kaffeekonsums in Abhängigkeit der Zeit bis zum Redaktionsschluss festgestellt
- Endspurt auf allen Ebenen, Arbeitsdruck gesteigert
- offizieller Redaktionsschluss: 18:30
- eigentlicher Redaktionsschluss: k.a., die sitzen noch
- Rednerabend, vieles gelernt und wieder vergessen
- auf dem Weg zur Jugendherberge Netbook-Hannes und Armin inklusive Rollkoffer an Pressemitarbeiterin verloren, Ausgang (noch) unbekannt
Fazit: Geschafft aber happy.

14.3.12 Ankunft in der Fremde

Nach einer fast 4-stündigen Bahnfahrt – die zunächst äußerst gesetzeswidrig begann, da sich unser Ticket-Administrator (Joris) unserer mittlerweile völlig aufgelösten Reisegruppe erst ab Emmerthal anschließen konnte- erreichten wir frohen Mutes und wohlbehalten unsere Destination: Kiel. Hier sollten wir die nächsten 5 Tage unseres noch jungen Lebens verbringen und wichtige Erfahrungen vielerlei Natur erwerben.

Alle, die sich auf dem Weg zum Vertretungsplan auf dieser Website verirrt haben, sollen nun nicht länger über den Grund unserer Reise im Ungewissen gelassen werden:

Was ist MUN-SH? MUN-SH steht für "Model United Nations-Schleswig Holstein" und damit für Arbeit, Anstrengung und politische Weiterbildung auf höchstem Niveau und NICHT für 5 Tage schulfrei (diese Aktion ist also kein "Privatvergnügen"). Während drei langer Konferenztage werden die Vereinten Nationen im Schleswig Holsteiner Landtag simuliert. Der engagierte Schüler kann entweder ein Land, eine NGO (Nongovernmental Organization, also z.B. Greenpeace), einen Journalisten oder einen Fernsehreporter verkörpern. In einzelnen Gremien (bspw. Die Generalversammlung, der Menschenrechtsrat, usw.) debattieren die ehrenwerten Delegierten über aktuelle weltpoltische Themen oder Konflikte, die mit Hilfe von Resolutionen gelöst werden sollen.

Link zu MUN-SH

Nachdem wir eine Koffertransaktion über die Kieler Förder erfolgreich durchführten, fanden wir uns durch das internationale Flair der Kieler Jugendherberge angemessen begrüßt und wir sahen uns durch diese bescheidene aber dennoch komfortable Unterkunft in unserem Sinn für Ästhetik befriedigt. Auch die Tatsache, dass wir die Betten selbst beziehen mussten, konnte unserem Ehrgefühl keinen Abbruch tun. Auch primär geistig aktive und arbeitende Säugetiere werden ab und an von dem Bedürfnis nach der Aufnahme von Lebensmitteln überwältigt, weshalb wir uns auf Nahrungsmittelsafari im Dschungel des Kieler Bahnhofes begaben. Nach Abschluss der Einverleibung unseres kohlenhydratreichen Mahles, flanierten wir durch das nächtliche Kiel.

Auf dem Rückweg schnurstracks zurück in unseren Heimathafen wurden wir durch den Anblick einiger Artgenossen, die dem Alkohol verfallen waren, auf brutalste Art und Weise aus unserer inneren Balance gerissen. Auch wenn wir ihnen sowohl ihr Recht auf Versammlungsfreiheit (Artikel 20) als auch auf Erholung (Artikel 24) gewährten, missbrauchten sie eindeutig ihr Recht auf Leben (Artikel 3) und zerschmetterten es schallend, wie zuvor bereits ihre Bierflaschen auf dem verschmutzten Boden. Durch den Zusammenhalt unserer Reisegruppe und die Frischluft konnten wir uns allerdings wieder regenieren und vergaßen alsbald diesen unerfreulichen Vorfall.

Erquickt und beflügelt von dem abendlichen Spaziergang erreichten wir, ohne größere Beeinträchtigungen psychischer und physischer Art von unserer Reise davon getragen zu haben, unseren Unterschlupf und begaben uns nach nötigen Hygienemaßnahmen zu Bette.