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Die Entwicklung bis 1930

Der Unterricht begann Ostern 1920. Die Anstalt brauchte ihren Ansprüchen genügende Räumlichkeiten, die die Stadt an der heutigen Humboldtstraße fand. Der Gebäudekomplex wurde sofort gekauft und renoviert. Damit hatte die Schule ein Gebäude, das auch der Schülerzahl nach dem schon damals geplanten Ausbau zur Vollanstalt genügen würde.

Zu diesem Zeitpunkt unterrichteten zehn Lehrkräfte die 196 Schüler und Schülerinnen der Klassen Sexta bis Obertertia. Nach dem Anschluss Pyrmonts an Preußen am 1. April 1922 wurde die Anstalt durch Ministerialerlass von 2. Mai 1922 als Realschule anerkannt. Gleich nach Beendigung der Inflationszeit begannen Schulleitung und Gesamtschulverband, die Voraussetzungen für den Ausbau der Anstalt zu schaffen, und schon am 27. Januar 1925 wurde die Umwandlung der Anstalt in ein Reformrealprogymnasium genehmigt. Von dem Typ der Oberrealschule nahm man Abstand, da die Bildungsbedürfnisse der Pyrmonter Bevölkerung nicht nach der mathematisch-naturwissenschaftlichen Seite tendierten und da außerdem die Oberstufe eines Reformrealgymnasiums hinsichtlich der Raumerfordernisse wie auch der laufenden Kosten für Lehrmittel weniger hohe Anforderungen stellte. Im Mai 1925 wurden die finanziellen Fragen durch Verhandlungen der Stadt mit dem Ministerialrat Du Mesmile vom Finanzministerium zur Zufriedenheit gelöst, dank des besonderen Entgegenkommens, das der Staat Preußen bei der Bemessung der Zuschüsse für die höhere Schule im Staatsvertrag versprochen hatte. Nach der Anstellung mehrerer Lehrer stand dem Ausbau zur Vollanstalt nur noch ein finanzielles Problem im Weg, das aber durch Zuschüsse des Staates und der Stadt beseitigt wurde.


1926 begann der Um- bzw. Erweiterungsbau des Schulgebäudes; es entstanden vier neue Klassenräume, eine Turnhalle und ein neues Treppenhaus, außerdem wurde eine Zentralheizung eingebaut. In diesen Räumlichkeiten spielte sich in den folgenden vier Jahrzehnten das Schulleben ab. Mit der ersten Reifeprüfung im Februar 1928, die 16 Schüler/innen bestanden, war der Ausbau zur Vollanstalt beendet. Daraufhin erkannte der preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung am 12. März 1928 die Anstalt als Reformrealgymnasium an. 1930 wurde ein Verein ehemaliger Schüler gegründet, der anregte, das 10jährige Jubiläum der Schule zu feiern. Dies geschah am 3. und 4. Oktober 1930. Außerdem erschien ein Zeitungsartikel, der die Festrede lange behandelte und den Werdegang der Schule schilderte. Einige Tage später erschien ein weiterer Zeitungsartikel, der darauf hinwies, dass man das Jubiläum zusammen mit dem 40. Jahrestag der Umwandlung des Pädagogiums in eine Erziehungsanstalt für auswärtige Schüler feiern könne.

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